Kriminelle nutzen eine neue Masche: Neben den üblichen Phishing-Mails oder Telefonspamanrufen mehren sich nun auch Betrugsversuche per SMS. Auf die Welle von Paket-Betrugs-SMS folgt jetzt der nächste Trick.
Das sind die 11 skurillsten Spam-Anrufe 2020
Wer eine SMS mit der Info "Neue Voicemail" bekommt, sollte vorsichtig sein. Es könnte es sich um einen Betrugsversuchen handeln. Davor warnen verschiedene Medien wie das Faktencheck-Portal "Mimikama" und die Fachseite "Computerbild".
Im Gegensatz zu echten Anrufbeantworter-SMS verweisen diese Nachrichten nicht auf die Sprachbox, sondern auf eine externe Seite. Laut "Mimikama" führt die Nachricht auf eine Website, die der des Onlinehändlers Amazon ähnelt. Hier werden Nutzer darüber informiert, dass sie ein iPhone gewonnen hätten. Um den "Gewinn" zu erhalten, müssten sie ein Formular mit persönlichen Daten ausfüllen.
Die Betrüger haben es also auf die persönlichen Daten von Nutzern abgesehen. Ein iPhone gibt es höchstwahrscheinlich nicht zu gewinnen. Solche persönlichen Daten können Kriminelle an Adresshändler verkaufen, sodass Nutzer in Zukunft noch mehr Spam erhalten. Im schlimmsten Fall werden die Daten für einen Identitätsdiebstahl genutzt. Ein Beispiel dafür ist die Münchnerin Claudia Pfister: Betrüger hatten in ihrem Namen einen Onlineshop eröffnet und Kaffeemaschinen verkauft. Mehr dazu lesen Sie hier .
Auch Schadsoftware möglich
Laut "Computerbild" kann der Link in der falschen Voicemail-Nachricht auch auf eine Seite führen, auf der Nutzer aufgefordert werden, eine App zu installieren. Wer das tut, lädt sich in Wirklichkeit eine Schadsoftware aufs Smartphone , die alle möglichen Daten auf dem Gerät abgreift – beispielsweise Zugangsdaten, Kontonummern und Kreditkarteninfos, schreibt "Computerbild".
Falls Sie die App auf Ihr Gerät geladen haben, sollten Sie es am besten auf Werkeinstellungen zurücksetzen, rät die "Computerbild". Alternativ können Sie auch die Version, die Sie vor der App-Installation auf Ihrem Smartphone hatten, erneut installieren.
Falls Ihr Smartphone wegen einer Schadsoftware selbst massenhaft SMS verschickt und Ihnen dadurch Kosten entstehen, sollten Sie die vermutlich hohe Telefonrechnung nicht einfach zahlen, rät die Verbraucherzentrale NRW. Wie Nutzer dann vorgehen sollten, lesen Sie hier .
In jedem Fall sollten Sie aber Ihre Log-in-Daten vom Mail-Postfach oder Bezahldiensten ändern. Falls Sie befürchten, dass Kriminelle auch an Ihre Kreditkarten-Daten gelangt sein sollten, sollten Sie Ihr Konto auf verdächtige Abbuchungen prüfen oder besser die Karte gleich sperren lassen.